Rekrutierungspraxis und „Arbeitseinsatz“ im „Reichskommissariat Ostland“
Das Dissertationsprojekt ‚Rekrutierungspraxis und „Arbeitseinsatz“ im „Reichskommissariat Ostland“’ ist Teil des Forschungsschwerpunkts zur Geschichte des „Reichskommissariats Ostland“ am IZRG. Das Projekt untersucht die Rekrutierung von Arbeitskräften aus den drei baltischen „Generalbezirken“ Litauen, Lettland und Estland für die deutsche Kriegswirtschaft im Baltikum und im Reich sowie die tatsächliche „Arbeitseinsatz-“ Praxis im Baltikum.
Im Mittelpunkt des Projekts steht die Untersuchung der Zwangsarbeit im „Reichskommissariat Ostland“, das zwischen 1941 und 1944 unter deutscher Besatzung und Verwaltung stand. Es war nicht nur einer der Haupttatorte des Judenmords, hier beuteten die deutschen Besatzer die heimische Wirtschaft für den Krieg aus und rekrutierten Arbeitskräfte für die Arbeit im Reich. Chef der deutschen Zivilverwaltung war Hinrich Lohse, Oberpräsident und NSDAP-Gauleiter in Schleswig-Holstein; zahlreiche Beamte stammten aus seinem ‚Heimatgau’. Deshalb ist das „Reichskommissariat Ostland“ auch ein Stück schleswig-holsteinische Regionalgeschichte und für das IZRG ein wichtiges Forschungsfeld.
Die Untersuchung beschäftigt sich mit der Frage, ob und unter welchen Umständen Arbeitskräfte aus Litauen, Lettland und Estland überhaupt als „Zwangsarbeitende“ bezeichnet werden können und wie die Praxis des nationalsozialistischen „Arbeitseinsatzes“ in der teilweise chaotischen Gemengelage des „Reichskommissariats Ostland“ aussah. Die Fragestellungen des Projekts richten sich dabei auch auf die zentralen Aspekte von Kollaboration und Widerstand im Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Besatzungspolitik in Osteuropa.
Das Vorhaben war zugleich das Dissertationsprojekt von Tilman Plath, Kiel/Flensburg und wurde von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ im Rahmen des Programms „Dokumentation der Zwangsarbeit als Erinnerungsaufgabe“ gefördert.
Das Projekt ist mittlerweile erfolgreich abgeschlossen.
Wer wir sind und was wir machen
Uwe Danker /Melanie Richter-Oertel: Historischer Lernort Neulandhalle
Im Husum-Verlag ist der Katalog zum Historischen Lernort Neulandhalle als "transportable Ausstellung" erschienen. Der Band ist zum Preis von 14,95 € über den Buchhandel (ISBN: 978-3-96717-127-3) oder über den Verlag zu beziehen.
Uwe Danker/Astrid Schwabe: Die Volksgemeinschaft in der Region
Im November 2022 ist das Hand-, Studien- und Lesebuch "Volksgemeinschaft in der Region. Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus" erschienen. Bestellbar ist das Buch über den Buchhandel (ISBN 978-3-96717-007-8) oder direkt über den Husum-Verlag. /// Bericht des Schleswig-Holstein Magazin /// Flensburger Tageblatt /// Taz
Uwe Danker (Hg.): Geteilte Verstrickung: Elitenkontinuitäten in Schleswig-Holstein
Im Husum-Verlag ist die zweite NS-Kontinuitäten-Studie für Schleswig-Holstein im Mai 2021 erschienen. Die beiden Bände sind zum Preis von 59,95 Euro (ISBN-Nummer 978-3-96717-061-0) über den Verlag oder den Buchhandel beziehbar.
Uwe Danker/Astrid Schwabe (Hg.): Die NS-Volksgemeinschaft
In den vergangenen Jahren hat sich in der Geschichtswissenschaft eine produktive Debatte um den Begriff der NS-Volksgemeinschaft entfaltet. Der vorliegende Band vereint Beiträge aus Fachwissenschaft und Geschichtsdidaktik. In den Fokus rücken didaktische Potenziale des Konzepts und seiner Umsetzung in der schulischen sowie außerschulischen Vermittlung der Geschichte von Nationalsozialismus und Holocaust.