Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus
Uwe Danker
und Astrid Schwabe
Neumünster 2005
ISBN 3 529 021810-X
(2. Auflage 2006)
1. Der gescheiterte Versuch. Die Weimarer Demokratie in Schleswig-Holstein (1918-1932)
Claus Heim, ein bäuerlicher Bombenleger
Demokratie ohne Durchsetzungskraft: Die ‚Affäre Schönberg‘
Der ‚Altonaer Blutsonntag‘
2. Der Weg zum neuen Staat. Aufstieg und Machtübernahme der Nationalsozialisten (1918-1934)
2.1 Propaganda, Gewalt und Wahlen: Aufstieg der NSDAP
Hans Fallada: Bauern, Bonzen und Bomben
Tanz und Propaganda in Lensahn
2.2 Gesellschaftlicher und ideologischer Nährboden
‚Die Blutnacht von Wöhrden‘
Markantes aus der Forschung
2.3 Machtübernahme
Zum Umgang mit ‚Politischen Gegner‘: Morde und Hatz bis zur verzweifelten Selbsttötung
Frühe ‚Konzentrationslager‘ in Schleswig-Holstein
2.4. Herrschaftsaufbau und -struktur
Regierungspräsident Anton Wallroth
Hinrich Lohse: NSDAP-Gauleiter und Oberpräsident der Provinz Schleswig-Holstein
3. Die neue ‚Volksgemeinschaft‘. Leben zwischen Mitmachen, Anpassung, Dissens und Widerstand (1933-1939/1945)
3.1 NS-Volksgemeinschaft: Integration und Ausgrenzung
Markantes aus der Forschung
Die Dänische Minderheit
Frauen im Nationalsozialismus
Klatsch am Rande einer Beerdigung
Das ‚Café Waldheim‘ in Flensburg-Harislee
Die Fischer von Eckernförde
3.2 Jugend
Alltag in der ‚Hitlerjugend‘
‚Landjahr‘ in Schleswig-Holstein
3.3 Schule
Lehrerbildung
Die ‚Nationalpolitische Erziehungsanstalt‘ Plön
NS-Geschichtsunterricht nach Karl Alnor
3.4 Glaube und Kirche
Bandbreite: Verhaltensweisen Evangelisch-Lutherischer Geistlicher. Die biographischen Beispiele Andersen, Peperkorn, Szymanowski, Halfmann, Asmussen und Hasselmann
Die Lübecker Geistlichen
Heinrich und Tine Bielenberg, zwei ‚Zeugen Jehovas‘
4. ‚Der schöne Schein‘. Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Propaganda (1933-1945)
4.1 Wirtschaft
Statt Klassenkampf und Tarifkonflikten: ‚Betriebsgemeinschaften‘ und die ‚Deutsche Arbeitsfront‘ (DAF)
Der ‚Reichsarbeitsdienst‘ (RAD)
4.2 ‚Landesuniversität‘
‚Kriegsvorlesungen für das deutsche Volk‘
4.3 Kunst und Kultur
Ernst Barlach
Emil Nolde
A. Paul Weber: „Hitler – ein deutsches Verhängnis“
Der ‚Eutiner Dichterkreis‘
4.4 Selbstinszenierung
Ideologisierte Landgewinnung an der Westküste
Der nationalsozialistische ‚Friesenmythos‘
Der ‚Kieler Zeitungsverlag‘
Markantes aus der Forschung
5. ‚Ausmerze der Andersartigen und Gemeinschaftsfremden‘. Überwachung, Gewalt und Verfolgung (1933-1945)
5.1 Holocaust, Behindertenmord und Verfolgung von ‚Asozialen‘ und Homosexuellen
Wilhelm Spiegel
Der Lynch-Mord an Dr. Friedrich Schumm
Die Reichspogromnacht in Schleswig-Holstein
Das Schicksal der Lübecker Familie Prenski
Dr. med. Ernst Bamberger
Markantes aus der Forschung
Zwangssterilisation wegen ‚Angeborenen Schwachsinns‘
‚Kinderfachabteilung‘ Schleswig
5.2 Gewaltstrukturen
Bredstedt 1935: Ein folgenschwerer Bruderzwist
Pinneberg 1944: Von der Denunziation zum Urteil
Landrat Theodor Fründt und Kreisleiter Hans Gewecke in Lauenburg
Staatsanwalt am ‚Sondergericht‘ und ‚Widerstandskämpfer‘: Dr. Paul Thamm
Lager Frøslev
Die ‚Außenkommandos‘ des KZ Neuengamme in Husum-Schwesing und Ladelund
Hans-Hermann Griem: Kommandant der KZ-Außenstellen Schwesing und Ladelund
Das ‚Arbeitserziehungslager Nordmark‘
6. Kampf an der ‚Heimatfront‘ und Dienst im ‚Ostland‘. Der Zweite Weltkrieg (1939-1945)
Markantes aus der Forschung
6.1 Kriegsalltag an der ‚Heimatfront‘
Der Bombenkrieg
Zwangsarbeit
6.2 ‚Reichskommissariat Ostland‘
Ein Schriftverkehr im Judenmord
Drei Blicke auf den Judenmord im ‚Reichskommissariat Ostland‘
6.3 Kriegsende
Josef Katz: Erinnerungen eines Überlenden
Die Selbstbefreiung von Elmshorn
Der Bürgermeister von Meldorf
Die Tragödie der ‚Häftlingsflotte‘ in der Neustädter Bucht
Starker Gegner, spätes Opfer: Dr. Julius Leber
„Manneszucht“ über die Kapitulation hinaus
7. Die Nachgeschichte. Neubeginn, Kontinuitäten und Nachwirkungen (1945-1965)
7.1 Besatzungszeit
‚Displaced Persons‘
Die ‚Stunde der Frauen‘
Kiels Oberbürgermeister Andreas Gayk
Schleswig-Holsteins Erster Ministerpräsident Theodor Steltzer
„Wir wollen loyale Bürger des dänischen Staates werden...“ – die ‚Neudänische Bewegung‘
7.2 Flüchtlinge und Vertriebene
Empfang mit Vorurteilen und Ablehnung: Flüchtlinge und Vertriebene
7.3 ‚Aktuelle Vergangenheit‘
Der Lebensabend des Hinrich Lohse
Markantes aus der Forschung
Das Leben der ‚Asozialen‘ Betty Voss
‚Vergangenheitspolitische‘ Affären in Schleswig-Holstein
8. Fazit
9. Anhang
9.1 Chronologie
9.2 Spezielle Literaturnachweise
9.3 Literaturauswahl
9.4 Sachregister
9.5 Personenregister
9.6 Ortsregister
9.7 Abkürzungen
9.8 Abbildungsnachweis
Seit 01.01.2019: ‚Forschungsstelle für regionale Zeitgeschichte und Public History‘
Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte (IZRG) umgewandelt in Forschungsstelle für regionale Zeitgeschichte und Public History (frzph)
Hier finden Sie die ausführliche Presseerklärung.
Ringvorlesung: Public History / Geschichtskultur
Im Herbstsemester 2018 lädt das Seminar für Geschichte und Geschichtsdidaktik der Europa-Universität Flensburg zu einer Ringvorlesung ein, die Vorträge zum Forschungsfeld "Public History / Geschichtskultur" bereithält. Nähere Information zu den Vorträgen bzw. den Vortragenden können Sie dem Flyer entnehmen.
Uwe Danker/Astrid Schwabe (Hg.): Die NS-Volksgemeinschaft

In den vergangenen Jahren hat sich in der Geschichtswissenschaft eine produktive Debatte um den Begriff der NS-Volksgemeinschaft entfaltet. Obwohl nicht unstrittig, erweitert er das analytische Repertoire für das Verstehen und Erklären des Nationalsozialismus und kann als kanonisiert gelten. Bisher nicht diskutiert wurde der fachdidaktische Gehalt dieses Konzepts. Der vorliegende Band vereint Beiträge aus Fachwissenschaft und Geschichtsdidaktik. In den Fokus rücken didaktische Potenziale des Konzepts und seiner Umsetzung in der schulischen sowie außerschulischen Vermittlung der Geschichte von Nationalsozialismus und Holocaust. Herausforderungen und Gefahren einer intensiveren Beachtung der ›verheißungsvollen‹ Seiten der NS-Herrschaft im Kontext historischen Lernens werden dabei nicht außer Acht gelassen.
Uwe Danker: Volksgemeinschaft und Lebensraum. Die Neulandhalle als Historischer Lernort.

Die Neulandhalle im Dieksanderkoog besaß während der NS-Zeit als Kirchenersatz im ehemaligen Adolf-Hitler-Koog eine kultische Bedeutung. Der 1935 eingeweihte NS-Musterkoog wurde als friedliche Lebensraumgewinnung gefeiert. Hier verwirklichten die Nationalsozialisten wie im Reagenzglas eine Volksgemeinschaft im Kleinen. Ausgehend von der Biografie der Neulandhalle entwickelt Uwe Danker sein viel diskutiertes Konzept eines „Historischen Lernortes Neulandhalle“. Der Autor schildert ausgiebig Geschichte und historischen Hintergrund von Adolf-Hitler-Koog und Neulandhalle, beschreibt Bedeutung und Bedarf des neuen Projektes und entwirft im dritten Teil des Buches eine konkrete Vision, lädt Leserinnen und Leser mit plastischen Schilderungen zum ersten visuellen Rundgang ein.