Neue Landeskunde für Schleswig-Holstein
In Kooperation mit der Landeszentrale für Politische Bildung sowie dem Landtag Schleswig-Holstein erarbeitete das IZRG (Uwe Danker und Astrid Schwabe mit Robert Bohn und Sebastian Lehmann) eine neue Landeskunde Schleswig-Holsteins für den Zeitraum von 1800 bis heute. Ziel des Projektes war eine profilorientierte, demokratiegeschichtliche Landeskunde, die sich auf die Phase der Moderne beschränkt, sich jedoch unter der Kernfragestellung nach Wandel und Beharrung auf die Gegenstandsbereiche Politik und Gesellschaft konzentriert und Profil gebend Modulationen des Demokratiebegriffes nutzt.
Zentrale Aspekte wie Herrschaft, Freiheit, Öffentlichkeit, Parlamentarismus bilden derartige Modulationen und wurden auf weiteren Ebenen konkretisiert. Verfassung, Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung, Schutz individueller Rechte werden thematisiert, wobei immer auch gegenläufige, demokratiefeindliche Phänomene und Entwicklungen mit umfasst werden. Reduziert auf 34 Beispiele erzählt die Landeskunde Geschichten, deren Ausgangspunkt ein Symbol, ein Ort, eine Person, ein Zeitpunkt oder eine Zeitspanne bilden. Beispielsweise wird anhand des Breuste-Denkmals in Kiel der demokratiehistorisch wichtige Wendepunkt der November-Revolution 1918 beschrieben.
Hauptzielgruppe der Publikation sind Jugendliche ab 16 Jahren, wobei zudem von einer heterogenen Zusammensetzung eines breiten Zielpublikums ausgegangen wird: Alt und Jung, alle Bildungsstandards, Schleswig-Holsteiner und Touristen sollen gleichermaßen angesprochen werden. Bestimmte didaktische Setzungen - beispielsweise der Anspruch des Gegenwartsbezuges - sowie Sprachniveau und weitgehende Voraussetzungslosigkeit der ‚für sich stehenden’ Texte weisen eine konsistente didaktisch-inhaltliche Struktur dieser neuartigen demokratiegeschichtlichen Landeskunde aus.
Seit 01.01.2019: ‚Forschungsstelle für regionale Zeitgeschichte und Public History‘
Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte (IZRG) umgewandelt in Forschungsstelle für regionale Zeitgeschichte und Public History (frzph)
Hier finden Sie die ausführliche Presseerklärung.
Ringvorlesung: Public History / Geschichtskultur
Im Herbstsemester 2018 lädt das Seminar für Geschichte und Geschichtsdidaktik der Europa-Universität Flensburg zu einer Ringvorlesung ein, die Vorträge zum Forschungsfeld "Public History / Geschichtskultur" bereithält. Nähere Information zu den Vorträgen bzw. den Vortragenden können Sie dem Flyer entnehmen.
Uwe Danker/Astrid Schwabe (Hg.): Die NS-Volksgemeinschaft

In den vergangenen Jahren hat sich in der Geschichtswissenschaft eine produktive Debatte um den Begriff der NS-Volksgemeinschaft entfaltet. Obwohl nicht unstrittig, erweitert er das analytische Repertoire für das Verstehen und Erklären des Nationalsozialismus und kann als kanonisiert gelten. Bisher nicht diskutiert wurde der fachdidaktische Gehalt dieses Konzepts. Der vorliegende Band vereint Beiträge aus Fachwissenschaft und Geschichtsdidaktik. In den Fokus rücken didaktische Potenziale des Konzepts und seiner Umsetzung in der schulischen sowie außerschulischen Vermittlung der Geschichte von Nationalsozialismus und Holocaust. Herausforderungen und Gefahren einer intensiveren Beachtung der ›verheißungsvollen‹ Seiten der NS-Herrschaft im Kontext historischen Lernens werden dabei nicht außer Acht gelassen.
Uwe Danker: Volksgemeinschaft und Lebensraum. Die Neulandhalle als Historischer Lernort.

Die Neulandhalle im Dieksanderkoog besaß während der NS-Zeit als Kirchenersatz im ehemaligen Adolf-Hitler-Koog eine kultische Bedeutung. Der 1935 eingeweihte NS-Musterkoog wurde als friedliche Lebensraumgewinnung gefeiert. Hier verwirklichten die Nationalsozialisten wie im Reagenzglas eine Volksgemeinschaft im Kleinen. Ausgehend von der Biografie der Neulandhalle entwickelt Uwe Danker sein viel diskutiertes Konzept eines „Historischen Lernortes Neulandhalle“. Der Autor schildert ausgiebig Geschichte und historischen Hintergrund von Adolf-Hitler-Koog und Neulandhalle, beschreibt Bedeutung und Bedarf des neuen Projektes und entwirft im dritten Teil des Buches eine konkrete Vision, lädt Leserinnen und Leser mit plastischen Schilderungen zum ersten visuellen Rundgang ein.